BATTERIESPEICHER-PROJEKT GESCHEITERT: WARUM DEZENTRALE LÖSUNGEN DIE ZUKUNFT SIND
Das jüngste Scheitern des 50-Megawatt-Batteriespeicher-Projekts von Uniper in Lahde zeigt einmal mehr die strukturellen Probleme großer, zentraler Energiespeicher-Vorhaben auf. Nach einer internen Neubewertung stoppte der Energiekonzern das bereits für dieses Jahr geplante Projekt - ein weiteres Beispiel für die Risiken beim Bau von Großspeichern.
Die Probleme zentraler Großprojekte
Der Fall Uniper verdeutlicht die typischen Schwachstellen zentraler Batteriespeicher-Projekte. Bereits Ende 2024 deuteten sich Schwierigkeiten bei den Netzanschlüssen an. Wie Masterplan-Koordinator Cord Bredthauer damals erklärte, gestalteten sich die Gespräche mit Netzbetreibern zum Netzanschluss "schwieriger als erwartet". Die hohe Anzahl von Netzanschlussbegehren deutschlandweit führt zu Verzögerungen, die ganze Projekte zum Erliegen bringen können.
Hinzu kommt die komplexe Infrastruktur am Standort Heyden: Die bestehenden Netzanschlüsse sind vertraglich an den stillgelegten Steinkohle-Block 4 gebunden, sodass für den Batteriespeicher ein neues Netzanschlussbegehren hätte gestellt werden müssen. Eine zusätzliche Hürde, die das Projekt letztendlich unlösbar machte.
17 Millionen Euro Investition - verloren
Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind beträchtlich: Am Rande des Planungsausschusses war von 17 Millionen Euro Investitionsvolumen die Rede - Geld, das nun verloren ist. Uniper prüft derzeit, was mit bereits gelieferten Batteriekomponenten passiert, doch das ursprüngliche Vorhaben ist Geschichte.
Warum dezentrale Speicher überlegen sind
Dieser Fall unterstreicht die Vorteile dezentraler Speicherlösungen. Statt auf einen großen Netzanschluss angewiesen zu sein, nutzen verteilte Batteriespeicher bestehende Infrastruktur. Hunderte kleine Speichereinheiten sind weniger anfällig für einzelne Ausfälle oder Genehmigungshürden.
Die Energiewende braucht flexible, schnell umsetzbare Lösungen - nicht weitere Jahre der Planungsunsicherheit bei Großprojekten. Während Uniper nach Alternativen sucht, beweisen dezentrale Konzepte bereits heute ihre Wirksamkeit im deutschen Energiemarkt.
Das Scheitern in Lahde ist kein Einzelfall, sondern symptomatisch für ein System, das zu sehr auf zentrale Großlösungen setzt, statt auf die Intelligenz verteilter Systeme zu vertrauen.
QUELLE: Neue Westfälische Zeitung.